praxis spielraum

Konzept

1. Haltung
2. Inhalt
3. Raum
4. Zeit
5. Vernetzung

 

1. Haltung

Unsere Arbeit gründet sich auf die Notwendigkeit, die Besonderheit jedes Kindes zu berücksichtigen und im Umgang mit ihm seine Persönlichkeit zu wahren.
Wir stellen die Fähigkeiten eines Kindes in den Vordergrund und nicht seine Schwierigkeiten, möchten es in seiner Individualität respektieren und es nicht an eine Norm angleichen.
Inhalt der Therapie ist die Aktivität des Kindes. Als Therapeutin schaffen wir den Rahmen dafür Wir begleiten und unterstützen das Kind.
Es ist die Kompetenz der Eltern, die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Kinder zu übernehmen. Als Therapeutinnen stehen wir ihnen als Beraterinnen zur Seite, wenn sie dies wünschen.

Ziel unserer Arbeit ist nicht Heilung, sondern:

  • Die Analyse der Problematik
  • eine Stärkung des Kindes und seiner Umgebung
  • falls notwendig die Veränderung der Umgebung
  • die Stärkung der Kompetenzen der Eltern
  • die Entwicklung anderer Sichtweisen in der Umgebung des Kindes
  • in Bezug auf das Kind: Kompetenzen und Eigenaktivität stärken, Strategien

erweitern, Rahmen und Angebot für die Erweiterung der   persönlichen Möglichkeiten schaffen.

 

2. Inhalt

Wir beobachten das Kind, analysieren seine Handlungsmöglichkeiten und machen in der Therapie Angebote aus den Bereichen Bewegung, Spiel und Handlung, welche folgendermaßen gestaltet sind:

  • Das Kind hat die Möglichkeit, mit auszusuchen oder abzulehnen.
  • Die Angebote sind dem jeweiligen Entwicklungsstand angepasst.
  • Die Angebote gehen aus von der Sicherheit, die Vertrautes bietet und beinhalten

gleichzeitig für das Kind die Verlockung, den nächsten   Schritt auf seinem Weg selbständig zu machen.

Dieses Vorgehen erfordert aufmerksame Vorbereitung und Begeleitung und die genaue Vorstellung über Fähigkeiten und Grenzen des Kindes. Es gründet sich auf das Wissen um Entwicklungsprozesse, Handlungs- und Spielabläufe.
Von der Therapeutin verlangt es jenes Maß an Flexibilität und Dialogbereitschaft, das es ihr erlaubt, mit dem Kind und seiner Initiative mitzugehen und es gleichzeitig dazu anzuregen, neue Fragen zu stellen und neue Situationen zu bewältigen.

Selbständiges und persönlich motiviertes Handeln ist uns so wichtig, weil es

  • zum größtmöglichen Lerneffekt für das Kind führt
  • das Kind in Persönlichkeit und Selbstwert stärkt

 

3. Raum-spielraum

Sich in eine neue, vorbereitete Umgebung, in einen Therapie- Raum zu begeben bedeutet herauszutreten aus dem Gewohnten, Alltäglichen im Rahmen dessen zu diesem Zeitpunkt selbständige Entwicklung in einem oder mehreren Bereichen nicht mehr möglich ist.
Weiters bedeutet es einzutreten in einen geschützten Raum, der auf die Entwicklungsbedürfnisse und Möglichkeiten des Kindes abgestimmt und entsprechend der jeweiligen Zielsetzung vorbereitet ist.
Und es bedeutet schließlich, mit den neuen Erfahrungen, die sich das Kind in diesem Rahmen erarbeitet, gestärkt wieder in den Alltag hinauszutreten.

4. Zeit

Nach einer Eingangsphase von 3-5 Stunden findet im Rahmen eines Elterngesprächs ein Informationsaustausch statt. Es wird geklärt, ob ein therapeutisches Vorgehen notwendig ist und wenn ja, in welchem Ausmaß und mit welcher Zielsetzung.
Wenn die Notwendigkeit für eine längerfristige therapeutische Begleitung besteht, ist es wichtig, immer wieder längere Therapiepausen zu machen. In diesen Pausen hat das Kind Gelegenheit, das im Rahmen der Therapiestunde erarbeitete durch Wiederholungen und Variationen zu vertiefen, zu verarbeiten und in seinen Alltag zu integrieren.
Zu Beginn eines neuen Therapieblocks sind Eltern und Kind wieder frisch und voll Aufmerksamkeit für die kommenden Therapieangebote und die neuen Zielsetzungen.
Als Richtwert für die Dauer eines Therapieblocks und einer Pause sehen wir 3 Monate, wobei dieser Zeitraum durchaus individuell variiert.
Bei kürzeren Interventionen finden zunächst 10 Stunden statt. Danach wird gemeinsam mit den Eltern entschieden, ob die Therapie- gleich oder nach einer Pause- fortgeführt wird.
Bei Beendigung einer Therapie werden bei Vorhandensein von Unsicherheiten von Seiten der Therapeutin oder der Eltern Kontrolltermine vereinbart.
Es ist uns grundsätzlich wichtig, ein Kind nicht durch mehrere Therapien gleichzeitig zu fordern, sondern aus möglichen Förderangeboten jenes auszuwählen, das der dringendsten Frage bezüglich der weiteren Entwicklung des Kindes nachgeht.

5. Vernetzung

Eltern und Erziehungsberechtigte
Die Wünsche, Sorgen und Anliegen der Eltern sind für uns ein wichtiger Ausgangspunkt für die therapeutische Arbeit mit dem Kind. Die Vorstellungen der Eltern werden von Anfang an in die Therapieplanung miteinbezogen. Eltern haben die Möglichkeit, am Therapieverlauf teilzuhaben, ohne zu "Co- TherapeuteInnen" gemacht zu werden. Wenn Eltern dies wünschen, beraten wir sie hinsichtlich der Angebote für den Alltag des Kindes - sie bekommen von uns aber keine Übungsprogramme, da diese sich nicht an den individuellen Bedürfnissen des Kindes orientieren und sie die Beziehung zwischen Eltern und Kindern belasten können.

Pädagogisches Umfeld (Schule, Kindergarten, Hort)
Sofern die Eltern damit einverstanden sind und wir es für wichtig halten, suchen wir Kontakt zu Schulen und Kindergärten etc. Aus diesen Gesprächen bekommen wir Informationen über die Fähigkeiten und Schwierigkeiten des Kindes in diesem Umfeld. Wenn nötig versuchen wir, bei den PädagogInnen Verständnis für bestimmte Probleme des Kindes zu wecken. Sofern dies gewünscht wird, erarbeiten wir auch gerne zusammen mit PädagogInnen Ideen zur Verbesserung der Situation des Kindes in diesem Kontext.

Andere Professionelle (ÄrztInnen, PsychologInnen, TherapeutInnen)
Ihre Einschätzungen und Sichtweisen können eine Ergänzung in unserer Arbeit mit dem Kind darstellen. Der Diagnostikprozess kann dadurch erleichtert werden.

Praxisgemeinschaft für
Ergotherapie, Logopädie
und Psychotherapie

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